Interview Mirko Gerhard in Fuldaer Zeitung und torgranate.de

Reiner Bagus, 03.11.2016

Gerhard im Interview: "Sieg in Ilbeshausen war Wendepunkt"

KOL Süd: SG Rückers ist richtig gut in Form

13 Punkte aus den vergangenen fünf Spielen haben die SG Rückers in der Kreisoberliga Süd auf Rang drei nach vorne gespült. Nach dem schlechten Start finden sich die Rot-Weißen also in gewohnter Tabellenregion wieder. Titelkampf ist für Spielertrainer Mirko Gerhard (36) allerdings kein Thema.

Vier Siege in den letzten fünf Partien – und in zwei Wochen ist Winterpause. Die kommt doch jetzt zur Unzeit, oder nicht?

Wir haben im alten Jahr noch zwei Spiele. Wenn es da gut läuft, dann könnte es für uns ruhig noch weitergehen. Fit ist die Mannschaft, Müdigkeit ist noch kein Thema. Und personell sind wir auch fast wieder vollzählig.

Wer fehlt denn noch?

Schon noch der eine oder andere Leistungsträger – Florian Pankow etwa, oder auch Christian Förster. Und Felix Hüfner, der vorige Saison jedes Spiel absolviert hat. Er wird von Leistenproblemen geplagt, und keiner hat bislang herausgefunden, wo die herkommen. Aber es scheint sich da etwas zu bewegen.

Was war entscheidend dafür, dass die Mannschaft nach dem schlechten Saisonstart wieder in die Spur gefunden hat?

Die Partie in Ilbeshausen. Ich hatte den Spielern klargemacht, dass wir mitten im Abstiegskampf stecken. Das ist ihnen dann offenbar auch bewusst geworden. Wir haben anschließend in Ilbeshausen gewonnen, das war der Wendepunkt.

Wie ist das Team zu führen?

Sehr gut. Die Jungs trainieren fleißig, sie nehmen Ratschläge an, wollen sich verbessern. Man kann prima mit ihnen arbeiten.

In der Kreisoberliga Süd stehen jetzt die Verein vorn, die sich 2015/16 hinter den Aufsteigern Haimbach und Kerzell einsortiert hatten: Hosenfeld, Lütter, Rückers. Ist Rang drei der Rang, auf dem die Rot-Weißen auch dauerhaft einzuordnen sind?

Letztes Jahr waren wir Sechster und das Ziel ist es, ein oder zwei Plätze besser abzuschneiden. Damit könnten wir schon gut leben. Andererseits sieht es ja derzeit so aus, als könnten wir um den zweiten Platz mitspielen. Diese Gelegenheit nehmen wir natürlich wahr.

Vielleicht kann Rückers ja auch noch den Spitzenreiter angreifen...

Glaube ich nicht. Hosenfeld zieht das durch, die werden nicht mehr einbrechen.

Neben Neuzugang Michael Ruppert ist Michael Förster der beste Torschütze vereinsintern – und damit der Torhüter...

Ja, das ist eine lustige Geschichte. Es hat sich eingebürgert, dass er bei uns die Elfmeter schießt. Das lässt er sich nicht nehmen. Und die Nerven hat er auch – und wenn es in der 90. Minute ist.

Schießt Förster nur die Elfer – oder hält er auch welche?

Immerhin zwei Stück hat er diese Saison schon pariert.

Sie waren neulich bei einer Fan-Aktion des FC Bayern dabei, es kam auf dem Spielfeld zu Duellen mit Xabi Alonso und anderen Größen. Wie wir die Reaktion Ihrer Schützlinge?

Die waren stolz auf mich, und natürlich durfte ich auch einen ausgeben. Solch ein Spiel ist die absolute Krönung.

Nicht besonders gut läuft es in Rückers derzeit im Frauenfußball. Nach dem Hessenliga-Abstieg wird es nun sogar in der Verbandsliga eng. Ihre Tochter und Ihre Nichte spielen auch Fußball. Sie können sich ein Urteil erlauben. Was ist los?

Es hat nach dem Abstieg viele Abgänge gegeben, besonders von Leistungsträgerinnen. Das kann mit dem zudem noch kleinen Kader und dem extrem verjüngten Team nur schwer aufgefangen werden. Aber es ist eine gute Truppe, die Mädels halten zusammen und wollen die Klasse unbedingt halten. / hw

Quelle: Fuldaer Zeitung und www.torgranate.de vom 02.11.2016